Tiefgarage mit der Abdichtungskonstruktion Weiße Wanne unterhalb eines Gehwegs.

Weiße wannen

Rundherum dicht!

Die Abdichtungskonstruktion „Weiße Wanne“ bezeichnet das Bauteil, das z. B. als Untergeschoss ins Erdreich einbindet. Bei der Festlegung der Konstruktion müssen sowohl Last- und Zwangsspannungen im Endzustand als auch die Spannungen aus dem Herstellungsablauf berücksichtigt werden. Fugenabdichtungen, Einbauteile und Durchdringungen müssen richtig geplant und ausgeführt sein.

Sperrbetonsohlen

Damit die abdichtende Wirkung der Sperrbetonsohlen sichergestellt wird, müssen folgende Konstruktionsvorgaben bei der Planung berücksichtigt werden:

  • Bodenplattendicke mindestens 30 cm, sodass sich bei der Biegebemessung eine eindeutige Druckzone ausbildet. Insbesondere bei Garagen, die aufgrund der XD-Exposition eine größere Betondeckung erfordern (reduzierte statische Höhe).
  • Ein Sohlüberstand ist, neben der sicheren Bewehrungsführung, für die richtige Aufstellung der Wandschalung oder der Abschalung der Elementwände erforderlich.
  • Die Sohlenunterseite ist so weit wie möglich eben auszuführen und auf einer doppellagigen PE-Folie (d ≥ 0,18 mm) sowie einer Sauberkeitsschicht aus Beton aufzulagern.
  • Unvermeidliche Vertiefungen durch Einzel- und Streifenfundamente, Pumpensümpfe, Aufzugsunterfahrten usw. sind seitlich zu vouten und mit eine trittfesten Mineralwollplatte o.ä. zu polstern.
  • Soweit sich nicht durch vorgesehene Bewegungsfugen oder herstellungsbedingte Arbeitstaktfugen Betonierfelder mit Seitenlängen von weniger als 25 m ergeben, sind Sollrissquerschnitte vorzusehen. Dies gilt auch, wenn das Seiten/-Längenverhältnissen größer als 1 : 2,5 wird.
  • Alle entstehenden Fugen in der Bodenplatte und im Übergang zu den Kelleraußenwänden werden planmäßig mit außen- bzw. innenliegenden Fugenbändern abgedichtet, die von Quinting als durchgängiges System geplant, teilweise werkseitig vorgefertigt und vor Ort mit Fugenbandschweißungen verbunden werden.

Ausführliche Konstruktions- und Planungsinformationen zu Bodenplatten von Weißen Wannen finden Sie in unserem Handbuch Sperrbeton und WHG-Abdichtungen.

Sperrbetonwände

Die Außenwände von Weißen Wannen können entweder als geschalte Ortbetonwand oder als Elementwand aus zwei über Gitterträger verbundene Betonfertigteilschalen und einem Ortbetonkern ausgeführt werden.

Genau wie die Sohle werden die Wände durch das von außen drückende Wasser belastet. Da beim eigentlichen Betoniervorgang viele Bereiche nicht mehr einsehbar sind, ist dies bei den konstruktiven Vorgaben zu berücksichtigen und bei der Herstellung besondere Sorgfalt erforderlich.

  • Wände sollten ebenso wie die Sohle mit einer Mindestdicke von 30 cm geplant werden. Bei Elementwänden ist auf einen ausreichenden Ortbetonquerschnitt von mindestens 18 cm zu achten.
  • Schlitze und Aussparungen sind nicht zulässig bzw. erfordern zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen. Durchbrüche sind mit entsprechenden Einbauteilen (z. B. Futterrohren) auszuführen. Der lichte Abstand zwischen zwei Durchbrüchen oder zu einer Fuge sollte mindestens 20 cm betragen.
  • In den Außenwänden aus Ortbeton werden im Abstand vom maximal 2,5-fachen der Wandhöhe, mindestens jedoch alle 6 m, und bei Elementwänden in jedem Elementstoß, Dichtungsrohre eingebaut.
  • Für Schalungsanker (Spannstellen) in Ortbetonwänden sind ausschließlich Systeme zu verwenden, deren Wasserundurchlässigkeit nachgewiesen ist. Falls die Zugänglichkeit von außen nicht gegeben ist oder der sofortige Verschluss gewünscht ist, sind geteilte Systeme mit einbetonierter Sperrscheibe zu verwenden.
  • Damit der Anschluss zur Sohle einwandfrei gelingt, ist vor der Betonierung der Wände die Arbeitsfuge sorgfältig zu reinigen und vorzunässen. Für den sicheren Anschluss des Wandfußes wird zum Betonierungsbeginn eine feinkörnige Anschlussmischung (Körnung 0–8 mm) eingebaut. Bei Elementwänden sind die Aufstandsfugen sowie auch die Stoßfugen der Fertigteile vorher dicht abzuschalen.

Ausführliche Konstruktions- und Planungsinformationen zu Wänden von Weißen Wannen finden Sie in unserem Handbuch Sperrbeton und WHG-Abdichtungen.

Vorteile Weißer Wannen

Tiefgarage für PKWs mit der Abdichtungskonstruktion Weiße Wanne.
  • flüssigkeits- und dampfdicht
  • dicht ohne weitere Schichten
  • kostengünstig und schnell
  • geeignet auch für höchste Anforderungen
  • witterungsunabhängig und dauerhaft
  • sicher ausführbar und einfach Instand zu halten
  • erweiterbar durch den Anschluss weiterer Weißer Wannen