In Beton eingegossene Stahlblechwanne nach dem Fresco-System.

FRESCO-System

Auffangwannen nach WHG

Das FRESCO-System liefert mit der in den Beton eingegossenen, flüssigkeits- und diffusionsdichten Stahlblechwanne ein umfassendes und robustes Abdichtungssystem. Für dieses Abdichtungssystem erhielt Quinting 1990 eine wasserrechtliche Bauartzulassung für alle „technisch reinen und verunreinigten wassergefährdenden Stoffe und Abfälle“. Diese ging in eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des DIBt für die Verwendungen in LAU-Anlagen über, sowohl im Innen- als auch im (nicht befahrenen) Außenbereich.

Zeichnung eines Fresco-Systemaufbaus.

Systemaufbau

  1. Unterlage
    Sauberkeitsschicht oder vorhandener Boden mit aufgelegter PE-Folie 0,3 mm
  2. Untere Betonlage
    langzeitverzögert eingebauter Stahlbeton C20/25, d ≥. 5 cm
  3. Stahlblechwanne
    aus Stahlblechen Werkstoff-Nr. 1.0122, t ≥ 3 mm, flüssigkeitsdicht verschweißt
  4. Obere Betonlage
    Stahlbetonbodenplatte, Betonfestigkeitsklasse ≥ C30/37, d ≥ 20 cm, Bewehrung nach statischer Erfordernis
  5. Wandaufkantung
    als Bestandteil der oberen Betonlage

Ausführung

Das FRESCO-Abdichtungssystem besteht aus mehreren Betonschichten, die durch den hinausgezögerten Betonerstarrungsbeginn mit der eingeschlossenen, flüssigkeitsdichten Stahlwanne ein homogenes Bauteil bilden. Dabei wird auf eine Sauberkeitsschicht oder einen anderen tragfähigen Untergrund eine mindestens 5 cm dicke Betonschicht aufgebracht. In diesen erdfeuchten, durch Betonzusatzmittel im Festigkeitsbeginn verzögerten Beton werden 3 mm dicke Stahlbleche verlegt und zu einer flüssigkeits- und gasdichten Wanne verschweißt. Nachdem diese Stahlblechwanne durch unabhängige Sachverständige, z. B. vom TÜV, auf ihre vollständige Dichtheit geprüft wurde, wird eine abschließende bewehrte Betonplatte h ≥ 20 cm als obere Betonlage eingebaut.

Planung & Konstruktion

Als Abschluss der FRESCO-Auffangwanne zur vorhandenen Sauberkeitsschicht oder zum vorhandenen Boden ist eine ,3 mm dicke Polyethylen-Baufolie vorzusehen. Die Stöße der einzelnen Bahnen sind mindestens 10 cm breit lose zu überlappen.

Die untere Betonlage ist als Stahlbeton C20/25 nach EC 2 unter Verwendung von einer Gesteinskörnung bis 8 mm Größtkorn, 330 kg Hochofenzement CEM III/B je m³ Frischbeton und verflüssigenden und verzögernden Betonzusatzmitteln auszuführen. Die Bewehrung ist zur Beschränkung der Rissbreite auf wk ≤ 0,15 mm festzulegen und besteht im Regelfall aus einer Mattenbewehrung Q 188 A (einlagig in der Mitte).

Die im Endzustand von Beton vollständig umschlossene Stahlblechwanne ist aus Stahlblechen der Werkstoff- Nr. 1.0122 (RSt. 37.2) mit mindestens 3 mm Dicke herzustellen. Sie werden überlappend mit Kehlnähten verschweißt. Die so entstandene Stahlblechwanne wird von unabhängigen Sachverständigen (z. B. TÜV oder SLV) auf ihre Dichtheit vollständig geprüft. Die Prüfung erfolgt mit der Vakuum-Saugglocke oder im Farb-Eindring-Verfahren.

Die obere Betonlage ist als tragende Stahlbetonbodenplatte mit einer Dicke h ≥ 20 cm und einer Betonfestigkeitsklasse von mindestens C30/37 nach den statischen Erfordernissen zu bemessen. Idealerweise wird diese Betonkonstruktion mit einer rissbreitenbeschränkenden Bewehrung für wk ≤ 0,15 mm versehen, um breite Risse zu vermeiden. Die erforderliche obere Betondeckung beträgt 5 cm zuzüglich erforderlicher Verschleißschichten.

Das Auffangvolumen ergibt sich aus der Höhe der seitlichen Aufkantung der Stahlblechwanne. Pumpensümpfe, Rinnen, Stützeneinfassungen und Durchführungen sind in dem beschriebenen Aufbau auszuführen, wobei die äußere vertikale Betonschicht an Aufkantungen und Brüstungen mindestens 10 cm dick sein soll.

Bei Nachweis der Werkstoffbeständigkeit nach DIN 6601 können Einzelbauteile aus Edelstahlmaterial 1.4571 ausgeführt werden, ohne dass die oberseitige Betonschicht durchgeführt werden muss. Dies empfiehlt sich z. B. für Rinnen, Pumpensümpfe oder überfahrbare Rampen.

Zur Vermeidung unkontrollierter und breiter Rissbildung im Oberbeton sind Sollrissfugen anzulegen, die mit einem gesonderten, abdichtenden Stahlprofil, einem Fugenschnitt in der Betondeckung und einem Fugenverguss auszuführen sind. Bewegungsfugen sind -wenn möglich- zu vermeiden bzw. mit einer Edelstahleinlage oder mit einer doppelten Stahlblechlage und einer Lecküberwachung auszuführen. Horizontale Betonierfugen (z. B. zwischen Bodenplatte und Wandungen) sind mit einer zusätzlichen Arbeitsfugenabdichtung zu sichern.

Zur Befestigung von Aufbauten können Dübelbefestigungen bis zu einer Dübeltiefe von 50 % der Bauteildicke ausgeführt werden. Eine Herstellung der Oberfläche im Gefälle sowie Oberflächenvergütungen und Beläge können aufgebracht werden. Sie dürfen nicht rissüberbrückend wirken.

Hinweise für den Anlagenbetreiber

Das vom Auffangvolumen abhängige Lagervolumen muss unbedingt eingehalten werden. Arbeitstäglich muss geprüft werden, ob wassergefährdende Stoffe ausgetreten sind und, wenn ja, ob die Betonoberfläche und die Fugen schadlos geblieben sind. Sonst reicht eine wöchentliche Kontrolle der Betonoberfläche und Fugen aus. Eine Lagerung von Schüttgütern auf der Betonoberfläche ist daher ausgeschlossen. Leckageüberwachte Dehnfugen sind monatlich zu prüfen und alle 15 Monate einer Dichtheitsprüfung zu unterziehen. Geschädigte Betonflächen und Fugensind entsprechend den Vorschriften instand zu setzen.

Vorteile des FRESCO-Systems

Abbildung einer in Beton eingegossenen Stahlblechwanne nach dem Fresco-System.
  • sicher
  • robust
  • einfach
  • dauerhaft
  • umfassend